Adresse: Wassertretstelle, Nähe Im Broke 1, 49186 Bad Iburg
- Wassertretbecken,
- „Schmökerhus“,
- Liegebank,
- TEKUNA-Stele,
- Station „Blüsenpatt“ und „Grenzgängerroute
- Geocaching
Natur und Landschaft mit allen Sinnen erleben, dabei entspannen oder selbst in Bewegung kommen: Das alles verspricht der Pfad der Sinne.
- spüre die Kälte bzw. die Wärme im Wassertretbecken
- lies ein ansprechendes Buch aus der Büchertauschbörse „Schmökerhus“
- erkunde die Umweltgeräusche auf der Liegebank
- stöbere in einer der drei interaktiven TEKUNA-Stele; www.tekuna.de
- entdecke die Pflanzen/Bäume auf dem Blüsenpatt; www.blüsenpatt.de
- mache hier Rast auf der überregionalen Radroute „Grenzgängerroute“
- nutze hier das Geocaching
Ehemalige Schule Sentrup jetzt Kindergarten „Guter Hirte“
(Quelle: Glaner Heimatbuch; Ausgabe 1950 und Band 2, Ausgabe 1989)
Über die ältere Geschichte der Schule in Sentrup ist wenig bekannt. Die Schulchronik beginnt im Jahre 1885. Um 1785 hat der Markkötter Peters in seinem eigenen Haus im Winter die Kinder aus Sentrup und die katholischen Kinder aus dem benachbarten Natrup unterrichtet. Ob er die nötige Vorbildung gehabt hat und ob er angestellt gewesen ist, ist nicht bekannt. Sein Sohn hat die Normalschule von B. Overberg in Münster besucht und hat nach ihm kurze Zeit Schule gehalten, ist dann aber als Lehrer und Küster nach Glane berufen und dort angestellt worden.
Nach Peters ist ein Sohn des Markkötters Suerbaum Lehrer geworden. Auch er hat an einem „Normal-Kursus“ in Münster teilgenommen und ist von dem derzeitigen Pfarrer von Glane als Lehrer in Sentrup angestellt gewesen. In Ermangelung eines Schulhauses hat er in der alten Scheune vor dem Surbaumschen Hause Schule gehalten. Oben in der Scheune hat er sich ein Studierzimmer einrichten lassen, zu dem er mit einer Leiter hinaufsteigen mußte.
Im Jahre 1827 hat der Kolon Uhrberg dann aus eigenem Holze ein Schulgebäude im Fachwerkbau mit Klassenzimmer und Lehrerwohnung errichten lassen, welches genau 100 Jahre, bis 1927, gestanden hat. Als erster Lehrer ist in der neuen Schule der aus Ostenfelde gebürtige Lehrer Vedder angestellt gewesen. Vedder hat eine große Familie gehabt. Da die Einnahmen des Lehrers damals sehr gering waren, war er gezwungen, durch Nebenerwerb seinen Unterhalt zu suchen. Er pachtete zu dem vorhandenen Dienstland (etwa 3 ½ Scheffelsaat) soviel Land, daß er ein Pferd und 2 Kühe halten konnte und betrieb eine große Bienenzucht. Den Acker bewirtschaftete er selbst und es wird erzählt, daß er morgens früh, wenn andere Leute kaum aufgestanden waren, schon mit einem Fuder Gestreu aus dem Berge gekommen sei. Da er sehr gutmütig war, verlieh er während der Schulzeit und oft ganze Tage sein Pferd an die Nachbarn. Diese „vergaßen“ aber vielfach, es zu füttern, und es erging dem Pferd wie dem Esel der „drei Brüder“. Die Kinder des Vedder sind alle nach Amerika ausgewandert, wohin er selbst in hohem Alter ihnen gefolgt ist.
Sein Nachfolger, Lehrer Höchten aus Biene, ist bald an Auszehrung gestorben.
Dessen Nachfolger, Lehrer Schütte, aus der Gegend von Rütenbrock, ließ sich 1878 nach Lindloh, Pfarre Rütenbrock, versetzen.
Am 1. November 1878 wurde der Lehrer Hermann Schwegmann aus Orte vom Königlich Katholischen Consistorium mit der Verwaltung der Lehrerstelle in Sentrup beauftragt und 1881 definitiv angestellt. 1880 zählte die Schule 68 Kinder, 1890 zählte sie 86 Kinder.
Am 1. April 1897 trat ein neues lehrerbesoldungssystem in Kraft, nach dem das Jahresgehalt auf 1000 Mark und 120 Mark Alterszulage festgelegt wurde. 1903 feierte die Schulgemeinde das Fest des 25jährigen Wirkens des Lehrers Schwegmann in Sentrup. Ein Jahr später trat er in den Ruhestand, nachdem er 47 Jahre seine kraft dem Dienste der Jugend gewidmet hatte.
Zu 1. Oktober 1904 wurde der Lehrer Rudolf Schlömann von Mentrup-Hagen an die Schule zu Sentrup versetzt. Dieser tauschte 1914 mit dem Lehrer Hans Hasekamp, gebürtig aus Osnabrück, nach Malbergen. Während des 1. Weltkrieges wurde der Lehrer Hasekamp zeitweise zum Heerdiennst eingezogen. Die Schule war kurze Zeit ohne Lehrer, Vertretungen übernahmen die Schulamtsbewerberin Agnes Riepe aus Osnabrück und die Lehrerin Felicitas Möller aus Remsede. Infolge des Hungers in den Städten kamen während des Krieges viele Kinder zu Verwandten aufs Land, so daß die Kinderzahl in der Sentruper Schule zeitweise auf 110 anstieg.
Am 1. Januar 1919 wurde der Schulamtsbewerber Heinrich Feldkamp aus Rieste mit der Verwaltung der Lehrerstelle in Sentrup beauftragt und am 1. April 1920 endgültig angestellt. Die Schülerzahl betrug 95 Kinder. Ostern 1923 wurde eine neue Schulstelle eingerichtet und mit der Lehrerin Gertrud Loske aus Osnabrück besetzt. Da die Lehrerwohnung wegen großer Feuchtigkeit beanstandet war, wurde schon 1921 der Neubau einer Schule mit 2 Klassenzimmern und 2 Dienstwohnungen vom Schulvorstand und der Gemeindevertretung beschlossen. Der Bau kam aber infolge von Uneinigkeit nicht zur Ausführung. Erst 1925 wurde dann neben der alten Schule eine Dienstwohnung für den Lehrer errichtet. Die Kosten des Baues, etwa 13 000 Mark, waren für die Gemeinde sehr gering, da die meisten Materialien (Steine und Holz) schon in der Inflationszeit mit geliehenem Geld gekauft waren, und die Regierung außer dem gesetzlichen Baudrittel in Höhe von 4081 Mark noch eine außerordentliche Beihilfe in Höhe von 3100 Mark zahlte,
1927 wurde das alte Schulhaus abgebrochen, Beim Abbruch wurde an der Nordseite ein Balken freigelegt mit Inschrift: „Kommt her, ihr Kinder und hört mir zu, ich will euch die Gottesfreude lehren. P.33.12.1827“. Es wurde dann eine neue Schule mit 2 Klassenräumen und Lehrerinnenwohnung errichtet, die am 19. Oktober 1928 bezogen werden konnte. Der Bau kostete rund 27 200 Mark.
Am 1. April 1931 trat Pfarrer Sürken in Glane in den Ruhestand. Als Vorsitzender des Schulvorstandes in Sentrup zeigte er sich stets als eifriger Förderer der Schule und als treuer Freund des Lehrerstandes erwarb sich um den Neubau der Schule und der Lehrerwohnung große Verdienste.
Während des 2. Weltkrieges konnte der Unterricht ohne wesentliche Störungen durchgeführt werden, abgesehen von dem häufigen Fliegeralarm in den beiden letzten Kriegsjahren. Jedoch wurden Kinder und Lehrer durch viele schulfremde Dinge aufs schwerste belastet. Die Notlage Deutschlands während des „totalen“ Krieges wird beleuchtet durch die vielen Sammlungen, die der Schule aufgebürdet wurden. Neben den regelmäßigen Geldsammlungen (Leermittelbeitrag, Jugendherbergspfennig, Kriegsgräberfürsorge, VDA) den Plakettenverkäufen, fanden monatlich Altmaterialsammlungen (Schrott, Altpapier, Knochen, Flaschen, Altgummi) statt. Daneben sammelte die Schule Kleidung, Wäsche, Schuhe, sowie für die Lazarette Obst, Gemüse, Eier, Konserven. Die Sammlung von Heil- und Teekräutern und Wildfrüchten aller Art mußte jährlich gesteigert werden. An getrockneten Heil- und Teekräutern sammelten z.B. die Kinder der Sentruper Schule
1940 = 102 kg, 1941 = 182 kg, 1942 = 192 kg, 1943 = 215 kg, 1946 = 455 kg (in 39 verschiedenen Arten) und 252 kg Wildfrüchte; 1947 = 431 kg
Nach Verfügung der Behörden mußten die Schulen zur Herstellung von Fallschirmseide Seidenraupen züchten. In den Sommern 1940/41/42 führte der Lehrer solche Zuchten im Klassenraum der Oberklasse durch. Da das Laub der eigenen Maulbeerpflanzung nicht genügte, mußte es zum Teil mehrere Wochen lang täglich aus Remsede oder Hilter geholt werden.
Es mag hier zur Beleuchtung der Zeit auch noch vermerkt werden, daß man in den kleinen Gemeinden, angeblich weil es an geeigneten Leuten fehlte, den Lehrkräften viele sogenannte „Ehrenämter“ auf zwang, die wohl viel Arbeit, aber nicht die geringste Entschädigung dafür brachten. Der derzeitige Stelleninhaber war z.B. gleichzeitig: 1. NSV-Zellenwalter der Gemeinde, 2. Luftschutzlehrer der Untergruppe, 3. Seidenbauberater für die südlichen Schulen des Landkreises Osnabrück, 4. Amtlicher Obstberichterstatter für das statistische Reichsamt Berlin, 5. Phänologischer Beobachter des Reichsamtes für Wetterdienst Berlin. Das bei einer derartigen Belastung Nervenkraft und Gesundheit oft auf das schwerste geschädigt wurde, ist nicht verwunderlich.
Kurz vor Ostern 1945 wurde das Schulgebäude für einige Tage von der Organisation Todt belegt, im Mai für vier Wochen von einer Einheit der englischen Division, die auch die Lehrerwohnung beschlagnahmte. Der Unterricht, der seit Beginn der Osterferien ausgefallen war, konnte nach Genehmigung der Militärregierung in der Unterklasse am 24. August in der Oberklasse am 25. Oktober wieder aufgenommen werden. Er gestaltete sich anfangs schwierig, da sämtliche Bücher außer den Religionsbüchern eingezogen wurden und neue nur sehr langsam und in unzureichender Menge eingeführt werden konnten.
Im Frühjahr 1946 erhielt die Schule starken Zuwachs durch Kinderaus dem Osten, die dort mit ihren Eltern ihre Heimat verlassen mußten. Die Kinderzahl stieg Ostern 1947 auf 133, so daß die Kinder der Grundschule in 2 Klassen aufgeteilt werden mußten: 1. Klasse: erstes und zweites Schuljahr, 2. Klasse: drittes und viertes Schuljahr, 3. Klasse: fünftes bis achtes Schuljahr.
Wegen der Unterbringung der Ostflüchtlinge mußten die Gemeindeeingesessenen etwas zusammenrücken. Die Lehrer- und Lehrerinnendienstwohnung wurden sehr reichlich bedacht, jede mit 2 Familien in einer Weise, die jede Rücksicht auf die Gesundheit der Lehrerpersonen vermissen läßt. Daß dadurch, mit den Worten der Herren Schulräte von Osnabrück L.I und L.II zu sprechen, „den Lehrern eine Sonderbelastung zugemutet wird, durch die Unterricht und Erziehung der Kinder geschädigt werden“, sei nur am Rande vermerkt.
Der Mangel an Schulbüchern hatte sich bis Januar 1948 noch immer nicht beheben lassen. Zum Teil müssen noch 2 bis 3 Kinder dasselbe Buch benutzen. Tafeln sind überhaupt nicht zu bekommen, Hefte nur gegen Abgabe von 1 kg Altpapier für 5 Hefte.
Heute erlebt die Schule auch in dieser Beziehung bessere Zeiten. 1950 wurde eine 3. Lehrerstelle eingerichtet.
Lehrer in Sentrup
Um 1785 Markkötter Peters in Sentrup
Sohn des Markkötters Peters in Sentrup
Sohn des Markkötters Suerbaum in Sentrup
Um 1827 Vedder aus Ostenfelde
Höchten aus Biene
Schütte aus der Gegend von Rütenbrock
Vom 1.11.1878 – 1.10.1904 Hermann Schwegmann aus Ohrte
Vom 1.10.1904 – 1.8.1914 Rudolf Schlömann aus Melle
Vom 1.8.1914 – 1.1.1919 Johannes Haskamp aus Osnabrück
Ab 1.1.1919 Heinrich Feldkamp aus Rieste
Ab 1.10.1950 Heinrich Beinker (ev.) aus Hilter
Lehrerinnen in Sentrup
Vom 1.4.1923 – 1.10.1924 Gertrud Loske aus Osnabrück
Vom 1.10.1924 – 1.11.1927 Martha Pillmeyer aus Osnabrück
Vom 1.11.1927 – 1.1.1932 Elisabeth Vogt aus Kettenkamp
Vom 1.1.1932 – 1.1.1934 Karoline Kramer aus Osnabrück
Vom 1.1.1934 – 1.4.1934 Regina Raske aus Averfehrden
Vom 1.4.1934 – 15.10.1936 Marg. Smieskol aus Münsterberg (Schl.)
Vom 15.10.1936 – 1.4.1940 Anna Lux aus Osnabrück
Vom 16.5.1940 – 1.6.1941 Elisabeth Kl. Wechelmann aus Remsede
Ab 1.6.1941 Maria Tepe aus Müschen
Schülerzahlen
1880 = 68, 1890 = 86, 1910 = 90, 1911 = 83, 1912 = 94, 1913 = 90,
1914 = 91, 1915 = 88, 1916 = 96, 1919 = 95, 1920 = 93, 1921 = 88,
1922 = 90, 1923 = 76, 1924 = 79, 1925 = 76, 1926 = 78, 1927 = 70,
1928 = 73, 1930 = 71, 1931 = 66, 1932 = 65, 1933 = 65, 1934 = 64,
1935 = 73, 1936 = 68, 1937 = 64, 1938 = 73, 1939 = 74, 1940 = 70,
1941 = 80, 1942 = 80, 1943 = 85, 1945 = 95, 1946 = 130, (ortsfremd: 52)
1947 = 133 (52), 1948 = 122 (50) ev. 37, 1949 = 139 (52) ev. 40,
1950 = 124 (41) ev. 32
Schule 1973
Volksweisheit in hundert Sprüchen
De wiese Hinnerk
- Wecke nich in’t Holt löpp, den stött ok kein Quick in’t Auge.
- He kann de Flöhe houßen, de Engerline bölken, dat Gräs wassen hören.
- Wat me nich in’n Koppe häff, mott me in de Beene häbben.
- he lött sick fö fif Pännige dür de Knee buaren, he is en Gnisepinn.
- Se is sau dünne os ne utstriepete Wuast, de reinste Vixebaunenstange.
- Son Hielenkieker van Lüt.
- Wecke drocker is os en Piard, de stigg aff un geet to Fote.
- Et is de Ko vögieten, dat se en Lalw wissen is.
- Nüchtern Kalw, Kinner un dicke Kärls briakt sick keine Knuaken.
- De Fruslüe fanget in ihre langen Hore de Mannslüe lichter os de Fisker de Fiske in iare Netze.
- Wenn de Rüens Gräss friatet oder met de Achterbeene kratzet, giff’t Riangen.
- De Muarns slöpp lange, de is den ganzen Dagg bange.
- De Düwel schitt immer bin grötsten Haup.
- He is biater to Diske os to Piare.
- Dou watt du wuß, de Lüe quatert doch.
- Friggen un Höggen döt me faken vögibens.
- Man kann de Poggen sau lange drücken, bät datt se quaket.
- Wichter un Jungens hört binanner oas graute Baunen un Speck….